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Feedforward-Bedeutung: Eine Einladung zur Entwicklung

  • Autorenbild: Doris Lindner
    Doris Lindner
  • 28. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 23. Sept.

"Warum reden wir eigentlich immer nur darüber, was schiefgelaufen ist?"


Diese Frage höre ich oft - in Coachings, in Führungskräfteprogrammen, in Gesprächen nach Seminaren. Viele Führungskräfte merken intuitiv: Dieses ständige Reden über Fehler bringt uns nicht weiter. Und ehrlich gesagt: Es zermürbt.


Feedforward ist die Antwort auf genau dieses Gefühl.


Ein Gesprächsansatz, der den Blick nach vorn richtet. Eine Haltung, die nicht bewertet, sondern begleitet. Und ein Werkzeug, das Führung leichter und gleichzeitig wirksamer machen kann, ohne dass du dich dafür verbiegen musst.


Mann mit ausgestreckter Hand und Glaskugel als Symbol für Zukunft – steht für die Bedeutung von Feedforward als zukunftsorientierte Führung.
Den Blick nach vorn richten: Feedforward stärkt Eigenverantwortung und eröffnet neue Möglichkeiten - ohne den Ballast vergangener Fehler.



Feedforward-Bedeutung einfach erklärt


Der Begriff „Feedforward“ stammt ursprünglich vom Psychologen Peter Dowrick - er zeigte schon in den 1970er-Jahren, dass Menschen besser lernen, wenn sie sich auf künftige Lösungen konzentrieren statt auf vergangene Fehler.


Später machte Marshall Goldsmith, einer der bekanntesten Leadership-Coaches weltweit, das Konzept im Business-Kontext bekannt: Statt Bewertungen zur Vergangenheit geht es bei Feedforward um klare, wohlwollende Hinweise auf das, was du künftig anders oder besser machen kannst.


👉 Du willst wissen, woher die Idee wirklich stammt und wie sie zur modernen Führungspraxis wurde? Feedforward - Ursprung: von der Idee zur Führungsmethode


Feedback analysiert die Vergangenheit. Feedforward gestaltet die Zukunft.


Statt also zu sagen: „Dein letzter Projektbericht war zu lang und unübersichtlich“, würdest du eher fragen:

„Was würde dir helfen, deine nächste Präsentation klarer zu strukturieren?“

Oder: „Was möchtest du beim nächsten Mal anders machen?“


Keine Bewertung. Kein Rückblick. Keine versteckten Vorwürfe. Sondern eine Einladung zur Reflexion und Weiterentwicklung.



Warum ist das so hilfreich - gerade in der Führung?


Weil Feedforward einen Perspektivwechsel ermöglicht. Und der ist Gold wert, wenn du


  • Gespräche führen willst, ohne dass dein Gegenüber in Abwehrhaltung geht.

  • Entwicklung fördern willst, ohne ständig Kritik verpacken zu müssen.

  • dich selbst entlasten willst von der Rolle als Richterin oder Besserwisser.


Feedforward ist wie ein Gespräch auf Augenhöhe: Du fragst und machst Entwicklung möglich.


Ich arbeite besonders gerne mit diesem Ansatz in 360-Grad-Feedback-Gesprächen. Gerade dort sind die Rückmeldungen oft dicht, teils widersprüchlich, manchmal auch verletzend.


Wenn ich dann frage: „Was nimmst du für dich mit?“ oder „Was willst du konkret verändern?“, entsteht etwas Neues. Keine Verteidigung. Keine Schuld. Sondern echte Eigenverantwortung. Und damit: Entwicklung.


Feedforward eröffnet den Raum für echte Selbstreflexion - ein entscheidender Schritt für jede Führungskraft.


👉 Wenn du wissen willst, wie du diesen Raum für dich noch besser nutzt, lies weiter: Selbstreflexion für Führungskräfte - Wenn du dir selbst im Weg stehst



Feedforward vs Feedback: Der entscheidende Unterschied


Feedback sagt: "Ich bewerte, was du getan hast."

Feedforward schlägt Alternativen vor "Nächstes mal könntest du..." oder fragt: „Was brauchst du, um es beim nächsten Mal besser zu machen?“


Feedback schaut zurück.

Feedforward schaut nach vorn.


Feedback triggert oft Scham oder Trotz.

Feedforward lädt zur Reflexion ein - ohne Druck.


Natürlich hat Feedback seinen Platz. Aber wenn du wirklich Entwicklung willst - ohne Drama, ohne Verteidigung, ohne Rückzug - dann ist Feedforward oft die bessere Wahl.


👉 Eine genaue Gegenüberstellung findest du hier:  Feedforward vs. Feedback - Warum klassisches Feedback oft nicht mehr reicht



Ein Werkzeug, das du sofort ausprobieren kannst


Du brauchst keine Ausbildung und kein PowerPoint, aber etwas Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, Fragen anders zu stellen. Ein guter Einstieg kann sein:


  • "Was würdest du beim nächsten Mal anders machen?"

  • "Was würde dir helfen, in Zukunft sicherer aufzutreten?"

  • "Gibt es etwas, das du ausprobieren möchtest, um XY zu verbessern?"


Das sind einfache Fragen, aber sie verändern das Gesprächsklima. Weil sie zeigen: Ich sehe dein Potenzial. Nicht deine Fehler.


Diese Fragen sind kein fertiges System - aber ein kraftvoller erster Schritt.


👉 Wenn du Feedforward systematisch in deinen Führungsalltag integrieren willst, findest du hier konkrete Umsetzungshilfen: Feedforward-Methode im Führungsalltag - 5 Schritte zur Anwendung



Fazit zur Feedforward-Bedeutung: Mehr Zukunft, weniger Bewertung


Feedforward bedeutet nicht: Alles schönreden.

Es bedeutet: Die Energie auf das richten, was möglich ist. Nicht auf das, was war.


Und das macht Gespräche leichter. Für dich. Für dein Team. Und für alle, die mit dir arbeiten.


Probier es aus - vielleicht schon im nächsten 1:1 oder Projektmeeting. Und achte mal darauf, was sich verändert.


👉 Was passiert, wenn jemand diesen Weg wirklich geht? In diesem Erfahrungsbericht erfährst du, wie ein Klient über neue Führungskompetenz echte Veränderung gestaltet hat: Führungskompetenz entwickeln - Wie Tobias echte Veränderung erlebt



Häufige Fragen zur Feedforward-Bedeutung


1. Ist Feedforward nur eine neue Verpackung für Feedback?

Nein. Feedforward ist ein eigenständiges Konzept mit einem klaren Fokus: Es geht nicht um Bewertung der Vergangenheit, sondern um Entwicklung in die Zukunft. Es verändert nicht nur die Sprache, sondern auch die Haltung im Gespräch.


2. Muss ich Feedback vollständig durch Feedforward ersetzen?

Nein. Beide Formate haben ihren Platz. Feedback kann hilfreich sein, um zu reflektieren, was war. Feedforward ist besonders dann wirkungsvoll, wenn du Entwicklung, Motivation und Selbstverantwortung fördern willst.


3. Für wen eignet sich Feedforward besonders?

Für Führungskräfte, die Mitarbeitende entwickeln möchten. Für Coaches, die mit Klienten Zukunft gestalten statt Probleme analysieren wollen. Und für Teams, die sich ehrlich weiterentwickeln wollen - ohne Schuldzuweisungen.


4. Ist Feedforward auch in schwierigen Gesprächen sinnvoll?

Gerade dann. Feedforward hilft, heikle Themen konstruktiv anzugehen, weil es nicht angreift oder kritisiert, sondern fragt: „Was wäre hilfreich für die Zukunft?“. Das senkt Widerstand und öffnet Raum für Lösungsideen.



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👉 Wenn du tiefer einsteigen willst: Hier geht's weiter zur praktischen Anwendung Feedforward-Methode im Führungsalltag - 5 Schritte zur Anwendung


🎯 Für Führung, die wirkt - und Teams, die bleiben.

 Deine Doris von Your Business Coach



Die erfahrene Leadership-Trainerin und Systemische Business Coach Doris Lindner im Führungscoaching
Foto: Irmi Sinnesbichler

Autorin:


Doris ist erfahrene Leadership-Trainerin und systemische Business Coach mit einem Herz für KMUs. Aufgewachsen in einem Familienunternehmen, weiß sie, wie entscheidend gute Führung für den Erfolg eines Teams ist.


Aus eigener Erfahrung als Führungskraft auf Bereichsleiterebene kennt sie die täglichen Herausforderungen von Führung - besonders in technischen Unternehmen. Sie hilft Führungskräften, Vertrauen aufzubauen, Mitarbeiter zu halten und echte Leadership-Skills zu entwickeln.



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